Lego Discovery Center in Hamburg

Für erwachsene Legofans sind sie ein Mysterium, denn ein Lego Discovery Center (oder früher auch Legoland Discovery Center) richtet sich nur an Kinder, Erwachsene haben keinen Zutritt.
Sowohl in Berlin als auch in Oberhausen gibt es bereits Legoland Discovery Center, Indoorspielplätze für Kinder. Der Zutritt ohne Kind ist (außer an speziellen AFOL-Abenden) nicht möglich und eigentlich auch gar nicht nötig, dazu später mehr.
Standort Hamburg
In Hamburg eröffnete im April 2025 mit gut einem Jahr Verspätung das Westfield Einkaufszentrum direkt in der Hafencity. Einer der größeren Mieter sollte Lego (bzw. die Merlingruppe) werden. Doch zur Eröffnung des Centers war außer der Fassade noch nicht viel zu sehen.
Ende April/Anfang Mai 2025 eröffnete dann der angeschlossene Shop. Es gibt eine Auswahl an Sets, eine Pick-A-Brick-Wand und man kann Minifiguren bedrucken. Jedoch kann man keine Insider-Punkte sammeln, stattdessen bekommt man 5% Rabatt an der Kasse, wenn man seine Karte vorzeigt.

Der Grund dafür ist, dass es sich eben um einen „Lego Shop“ und nicht um einen „Lego Store“ handelt. Also eine Verkaufsfläche, die von Merlin und nicht von Lego betrieben wird und die zur Attraktion des Discovery Centers gehört und keine reine Lego-Verkaufsfläche ist, wie der Store in der Hamburger Innenstadt.

Die obligatorische Giraffe aus Duplosteinen wurde erst im August aufgebaut und steht quasi „hinter“ dem Gebäude an der Elbe.
Preise
Der Eintritt kostet 23,50€ ab zwei Jahren, gebucht wird ein drei stündiges Zeitfenster, in dem man sich in den Räumlichkeiten aufhalten und die Attraktionen nutzen kann. (Zum Vergleich, ein Ticket ins Legoland gibt es ab 39€/Person).
Unsere Tickets hatten wir online gekauft und kamen zur gebuchten Zeit problemlos und ohne anstehen rein.
Zusätzlich kann man ein „Spiel & Spaß Set“ für 5€ erwerben, ohne das selber getestet zu haben, würde ich sagen, dabei handelt es sich um eine Stempel-Rallye, zumindest gab es im Center überall Stempelstationen.

Natürlich können am Ende auch Bilder aus einem Ride gekauft werden. Dazu gibt´s am Eingang Zettel mit QR-Code, wo man die Bilder mit verknüpft und diese am Ende online kaufen kann. Das funktioniert 3 Tage nach dem Besuch noch immer nicht – hätten wir aber eh nicht gemacht.
Die Anreise zum Westfield Center ist mit dem ÖPNV und per Auto möglich. Parken in der Tiefgarage des Centers kostet 3,00 – 3,50€ / Stunde je nach Tag.
Innerhalb des Centers gibt´s ein kleines Café, einen Burger bekommt man für 9€, einen Lego-Kopf-Cookie zum selber verzieren für 5€ und einen kleinen Iced-Fanta-Slush für 4€. Außerdem gibt es Franzbrötchen, Kuchen, Hot-Dogs usw. im Angebot.
Das Lego Discovery Center
Laut Pressemitteilung hat das Center eine Fläche von 3.000 m² und bietet 12 verschiedene Erlebnisbereiche.
Zielgruppe für das Center sind Kinder von zwei bis zwölf Jahren und das ist auch genau der Grund, weswegen Erwachsene keinen Zutritt haben, außer sie begleiten ein Kind.
Der Eingang zum Center befindet sich direkt neben dem Eingang vom Shop. Nach einem Check-In geht es mit einem Fahrstuhl zwei Etagen nach oben und man betritt eine Fensterlose Fläche, die komplett im Lego-Design gestaltet ist.
Baue deine eigene Minifigur

Zu Beginn gilt es eine Minifigur zu bauen, welche einen auf verschiedenen Abenteuern im Center begleiten soll. Dazu gibt es immer wieder Fotostationen, wo die Figur positioniert und mit Rahmen versehen werden kann. Mit Hilfe eines QR-Codes können die Bilder im Anschluss heruntergeladen werden.

Die Funktion dazu scheint übrigens vom Discovery Center in Brüssel übernommen worden zu sein, zumindest lautet der Name des entsprechenden Tabs im Browser noch so.
Die Figur soll theoretisch am Ende wieder abgegeben werden, jedoch standen bei unserem Besuch dort Schilder, dass man die Figur mit nach Hause nehmen kann.
Ehrlicherweise finde ich das als Andenken auch durchaus ganz nett für die Kids.
Spielbereiche
Über die Fläche verteilt sind verschiedene Spielbereiche, die teilweise auch für unterschiedliche Altersklassen geeignet sind. Die Duplo-Area ist sichtlich für die ganz Kleinen konzipiert.
Fast am Größten ist der Bereich, in dem eigene Fahrzeuge gebaut und über verschiedene Rampen oder durch Loopings gefahren werden können. Dieser Bereich war eigentlich immer voll und von lautstarkem Lachen begleitet, etwas, das durchaus gut ankam.

Generell gibt es immer wieder Ecken, in denen einfach Bricks zu finden sind, sodass man Kreativ drauf los bauen kann.
Außerdem gibt es einen „Softplay-Bereich“ mit einer Kletterwand und einem City-Polizei bezogenen Spielgerät mit Rutsche und weiteren Möglichkeiten.

Attraktionen
Es gibt vier Attraktionen, die ich als solche bezeichnen würde:
Laserparkours
Angesiedelt im Bereich Lego City gilt es aus einer Bank auszubrechen. Man geht in einen dunkle Gang, in dem Laserstrahlen sind. Es gilt über diese drüber zu klettern, drunter durch zu kriechen und am Ende einen Buzzer zu drücken.
Für die Kids auf jeden Fall ein Riesenspaß.
4d Kino
Zur Auswahl stehen drei Lego-Filme aus den Themenwelten City, Dreamzzz und Ninjago. Genutzt werden 3d-Brillen, sowie Licht- Wind- und Wassereffekte, um ein immersives Erlebnis zu schaffen.

Wir haben uns den Ninjago-Film angesehen, der ca. 10 Minuten gedauert hat. Die Effekte sind schön abgestimmt und die Kinder im Saal haben den Film lautstark miterlebt, er schien also gut anzukommen.
Dark Ride
Mit bis zu fünf Personen steigt man in ein Fahrzeug und bekommt einen Zauberstab in die Hand. In gut 3,5 Minuten wird man durch verschiedene Räume gefahren und „schießt“ mit dem Zauberstab auf Projektionen, um Punkte zu sammeln.
Hier und da finden sich aus Bricks gebaute Modelle im Inneren der Bahn, es gibt aber auch in „Lebensgröße“ produzierte Pflanzen, Tiere usw. die als Dekoration dienen.
Launch Control

Bei Launch Control baut man aus Bricks sein eigenes kleines Raumschiff. Dieses wird gescannt und taucht im Anschluss auf einer Leinwand als virtueller Klon auf. Durch ein Steuerterminal kann man das Raumschiff nun steuern, auf Planeten landen und Asteroiden abschießen.
Miniland
Für die Erwachsenen, die Kinder ins Center begleiten ist sicherlich das Miniland das heimliche Highlight. Laut der oben erwähnten Pressemitteilung wurden 1,2 Millionen Steine verwendet um in 25.000 Stunden die Welt zu bauen.

Zentral in der Mitte gibt es eine Stadtszenerie. Auf der einen Seite sehen wir berühmte Hamburger Sehenswürdigkeiten, wie die Elbphilharmonie, den Dom, die Landungsbrücken oder das Rathaus, auf der anderen Seite ist es eine Fantasiestadt mit verspielten Gebäuden und Szenen. Ein Teil der Gebäude ist beleuchtet und es gibt eine Tag-Nacht-Simulation.
Besonders: es gibt eine Art Car-Play-System. Ein einzelner (beleuchteter) Jeep dreht seine Runden durch die Straßen. Außerdem scheint es ein Modell der Hamburger Hochbahn zu geben, welches normalerweise Fährt, allerdings konnten wir das nicht beobachten.

Auch hier gibt es einen kleinen Funfact: Die Hochbahn fährt nicht etwa auf Legoschienen, man bedient sich hier Bauteilen einer Garteneisenbahn.
An den Seiten befindet sich noch eine mittelalterliche Welt mit Burgen und Drachen und eine Duplo-Welt.
Ein Vergleich zum Legoland liegt hier natürlich auf der Hand und da muss ich gestehen, dass ich das „Drumherum“ nicht so gelungen finde wie im Legoland. Die Straßen, Grün- und Wasserflächen sind alle nicht aus Klemmbausteinen gebaut, aber eben auch nicht, wie im Legoland, aus Wiese, echtem Wasser oder Schotter.

Sicherlich ist eine Schütttechnik für das Wasser schwer sauber zu halten, aber wenigstens Baseplates hätten dem ganzen noch einen Legohafteren Look gegeben. Für die eigentlich kindliche Zielgruppe der Szenerie, ist das sicherlich aber kein Problem.
Workshop
Als erwachsener kennt man Discovery Center sicherlich vor allem durch die (vor allem) amerikanischen Master Model Builder und ihre TikTok- / Instagram- / oder YouTube-Accounts, in denen sie ihre Arbeit und vor allem ihre Bauwerke vorstellen.

Natürlich gibt es den betreffenden Modellbau Workshop auch in Hamburg. Wir konnten uns hier sehr nett mit der Master Model Builiderin unterhalten und ein bisschen über die Arbeit erfahren. Die Idee ist dass die Kinder an das Fenster herantreten und dort mit interaktiven Modellen, die vor Ort gebaut werden, interagieren können.
Einmal pro Stunde gibt es außerdem einen gut 30 minütigen kindgerechten Bauworkshop. In unserem Durchgang wurde ein kleines Piratenschiff mit Insel und verstecktem Schatz gebaut, schön eingebettet in eine Abenteuergeschichte.

Der Aufbau und die Teileauswahl waren kindgerecht gestaltet und die Kids im Raum hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß.
Sonstiges

Natürlich gibt es Toiletten und das erwähnte Café, außerdem einen extra Raum für Geburtstagsfeiern.
Fazit
Eine richtige Erwartungshaltung hatte ich nicht so konkret, habe aber durchaus mit einem vergleichbaren Angebot zum Legoland gerechnet, mit ein bisschen mehr Spielmöglichkeiten.
Beim ersten Betreten des Centers gefiel mir das Lego-Branding sehr gut. Viele Steine, viele große Elemente, Minifiguren, man taucht eben richtig in eine entsprechende Welt ein.
Wir waren gute 2,5 Stunden im Center und ich hatte nicht das Gefühl, dass sich jemand gelangweilt hat, wir waren dann aber eben auch durch und haben Attraktionen teilweise mehrfach gemacht.
Das Center ist sauber und es gibt sehr nettes und hilfsbereites Personal, das auch mit den Kindern in Interaktion tritt, um ihnen bspw. beim Bauen zu helfen. Die Kids haben dort durchaus Spaß und können in ein paar Stunden einiges Erleben.
23,50€ sind dafür aber schon ziemlich hochpreisig, grade, wenn man das mal ins Verhältnis zum Legoland setzt (ab 39€), wo man doch deutlich mehr Attraktionen hat und sich mehr ansehen kann.
Als Schlechtwetter-Tages-Ausflug für Kinder im Kindergarten und Grundschulalter lohnt sich das Lego Discovery Center in Hamburg denke ich schon, man sollte dafür aber nicht extra nach Hamburg fahren.