Legos alte Deutschlandzentrale in Hohenwestedt
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Steht man im schleswig-holsteinischen Hohenwestedt vor der Arbeitsagentur, gibt es dort ein Schild, dass auf Lego hinweist. An der Seite des Gebäudes gibt es sogar eine Klingel mit Lego-Logo – bis Anfang der 2000er war sie hier: die Deutschlandzentrale von Lego.
Hinweise auf alten Katalogen
Sieht man sich alte Legokataloge aus den 70er und 80er Jahren an, so fällt einem im Impressum nicht nur auf, dass es damals vierstellige Postleitzahlen gab, sondern auch, dass dort von der Lego GmbH in Hohenwestedt die Rede ist.

Noch nie gehört? Ich auch nicht, aber den Ort findet man bei Google-Maps natürlich sehr einfach. Und wenn man dort ein bisschen durch die Straßennamen scrollt fällt einem die Billundstraße auf, quasi ein direkter Hinweis auf eine Verbindung zum dänischen Steinchenhersteller.

Und tatsächlich gibt es im Netz einige Berichte, die über den früheren Standort von Lego vor Ort berichteten.
Ein Besuch vor Ort
Auf dem Weg an die Ostsee haben wir die Chance genutzt und sind in Neumünster von der Autobahn abgefahren und haben Hohenwestedt besucht. Fündig wird man in der Itzehoherstraße, einem Gebäude, in dem sich heute Jobcenter, Arbeitsagentur und eine Logistikfirma befinden.
Vor der Tür gibt es einen QR-Code des Stadtmarketings, welches an die Geschichte erinnert, der Link führt zu einer entsprechenden Website.
An der Seite des Gebäudes findet sich eine alte, nicht mehr funktionsfähige Klingel, welche noch ein altes Lego-Logo trägt, auch ein Hinweis darauf, dass sich hier mal etwas befunden haben muss.

Das Gebäude, welches heute Jobcenter und Arbeitsagentur beherbergt war früher wohl die Verwaltung. Im Netz gibt es Bilder, auf denen auf der Wiese vor dem Gebäude große 2×4 Deko-Bricks zu erkennen sind.

Im Hintergrund zeigen sich hier schon große Logistikhallen, welche heute von einer Logistikfirma genutzt werden. Auch hier gibt es an den Fenstern noch Hinweise auf die Vergangenheit.


Zur Geschichte
Am 3. August 1957 eröffnete Lego in diesen Gebäuden seine Deutschlandzentrale. Die Bahn legte extra einen passenden Gleisanschluss, der heute aber nicht mehr an die Regionalstrecke angeschlossen ist.
Im Netz gibt es einige Fotos, die sogar eine gelbe Lok mit Lego-Logo zeigen, welche auf dem Werksgelände unterwegs war.
1999 zogen Marketing- und Vertrieb nach München und 2007 folgten die restlichen Abteilungen an den noch heute aktiven Standort in Bayern. Für Hohenwestedt war es das Ende der Legogeschichte, geblieben ist ein Lostplace, der aber wieder aktiv von verschiedenen Unternehmen genutzt wird und die Billundstraße im Ortskern.
Fazit
Auch, wenn es eigentlich vor Ort gar nicht mehr so viel zu entdecken gibt und sich ein Ausflug extra dorthin sicherlich nicht lohnt, so ist es doch irgendwie auch spannend sich den Ort einmal anzusehen. Ich denke am Wochenende, wo vor Ort keiner Arbeitet stört man damit auch niemanden, das Werksgelände betreten sollte man aber natürlich trotzdem nicht.
Zwei kleine Dinge gibt es zu entdecken, was schon durchaus eine Begeisterung auslösen kann, aber wenn man sich die Bilder im Internet ansieht und erwartet, dass es noch so aussieht, ist man wohl eher enttäuscht.