Minifiguren Serie 25 – wie findet man seine Figur?

Minifiguren Serie 25 – wie findet man seine Figur?

Lesedauer 6 Minuten

Seit 2010 gibt es die Lego Minifiguren Serien, bestehend aus verschiedenen Minifiguren in teils großen Kostümen. Da die Figuren in Blindbags angeboten werden, ist das Internet voll von Listen und Anleitungen, wie man seine Lieblingsfiguren ertasten kann und keine doppelten Figuren kauft, bis Lego die Verpackung nachhaltiger machen wollte…

Die Minifiguren Serien

Eine Minifigurenserie besteht meist aus 16 einzelnen Figuren, die thematisch nicht unbedingt zusammen passen. Ausnahmen bilden die zahlreichen Sonderserien zu den Simpsons, Ninjago, Batman, Marvel, Harry Potter usw. hier können auch bis zu 24 Figuren in einer Serie vorkommen.

Die Figuren können unterschiedlich viel Wert haben, da sie häufiger oder seltener vorkommen, vor allem aber wegen der Zubehörteile die dabei sind. In Serie 25 bspw. wurde die Lego Ziege wieder eingeführt, ein Tier das sonst nur wenig auftauchte und damit hohe Preise erzielte.

Zum Jubiläum brachte Lego in der 10. Serie die Figur des Mr. Gold heraus. Die Figur ist so exklusiv, das sie selbst gebraucht mehrere Tausend Euro bringt.

Selbst habe ich nur die Simpsons Serien vollständig, dazu gibt´s die Blogeinträge hier:

Wie finde ich die richtige Figur

Für Sammler:innen sind sicherlich vollständige Serien besonders Attraktiv, für Kinder oder Leute, die eine Stadt bauen, vielleicht nur einzelne Figuren, die thematisch gut passen.

Für jede neu erscheinende Sammelserie gibt es im Internet sehr schnell Anleitungen, wie man die passende Figur findet. Sei es durch das Gewicht, ertasten oder durch die Positionierung in der Großverpackung im Spielwarenladen.

Einen schön ausführlichen „Feel Guide“ haben bspw. The Brothers Brick auf ihrer Website veröffentlicht. In unserem Beispiel für Serie 22. Für jede Figur ist dabei genau beschrieben, wie sich der verschlossene Blindbag anfühlt und an welchem Part man die Figur eindeutig identifizieren kann.

Die Pappverpackungen kommen

2022 kündigte Lego an, seine Verpackungen nachhaltiger gestalten zu wollen. Dazu gehört auch, die Blindbags der Minifiguren Sammelserien durch Pappschachteln zu ersetzen. Mit der Sonderserie Marvel Studios Serie 2 in 2023 kam die erste Serie in den neuen Pappschachteln auf den Markt.

Die ersten Pappverpackungen, Bild von Bricklink.

Dabei war es nur durch das Gewicht möglich auf einzelne Figuren zu schließen. Im Internet tauchen schnell zahlreiche Bilder von aufgerissenen Verpackungen auf, da die Fans gezielt einzelne Figuren kaufen wollten, eine Situation die ich selbst auch beobachtet habe.

Die Minifiguren Serie 25

Serie 24 noch in Plastik, Bild von Bricklink
Serie 25 schon in Pappe, Bild von Bricklink

Im Januar 2024 erschien die Minifiguren Serie 25 und das „Problem“ der Pappverpackungen war damit auch außerhalb der Sonderserien angekommen. Schnell füllte sich das Internet mit Tabellen über die Gewichte und hier und da wurde sogar versucht am Geräusch beim Schütteln die Figuren zu identifizieren, doch schnell tauchten vermehrt Videos auf, wie mit Hilfe des Smartphones die Figuren identifiziert werden können.

Kurzer Einschub – QR-Code und Datamatrix

QR-Code
Datamatrix

Die Welt ist voller optischer Codes, sei es auf Paketen, Tickets, Produkten oder auf Plakaten und Anzeigen. Sie sind eine schnelle Möglichkeit Informationen abzurufen und damit bspw. Dinge zu identifizieren.

Im Alltag begegnen uns bewusst am häufigsten Qr-Codes, weil wir diese proaktiv mit dem Handy scannen, um zum Beispiel Webseiten aufzurufen. In der Industrie hingegen, sind vor allem Datamatrix-Codes verbreiteter, bei Medizinprodukten oder in der Raumfahrt sind sie sogar vorgeschrieben.

Die Codes unterscheiden sich dabei vor allem in ihrer Größe, in ihrer Fehlererkennung (also wie viel Prozent des Codes zerstört sein können, und er trotzdem noch lesbar ist) und in den Zeichen, die mit ihm kodiert werden können. Datamatrix-Codes können Zahlen und Buchstaben nutzen, wie wir sie in Europa kennen. Chinesische oder japanische Schriftzeichen sind nicht zulässig. Ein QR-Code hingegen kann auch diese Symbole kodieren.

Im alltäglichen Sprachgebrauch wird gerne nur zwischen QR-Code und Barcode unterschieden.

Ein Barcode

Einzelne Figuren in Serie 25 identifizieren

Eine Besonderheit, und das sollte nach dem Einschub niemanden mehr Überraschen, fand sich bei Serie 25 aber in den verwendeten Datamatrix-Codes. Findigen AFOLs war es gelungen die Codes soweit reverse zu engineeren, dass sie durch Auslesen der Codes die einzelnen Figuren identifizieren konnten.

Und das für zwei Werke, in denen die Figuren auf der Welt produziert werden.

Unter anderem berichtete Jay´s Brick Blog über diese Besonderheit und stellte eine Übersicht der Codes zur Verfügung:

Übersicht über die Minifiguren, Bild von Jay´s Brick Blog

Neben einem Barcode, der das Produkt identifiziert und den Kassensystemen sagt, was hier grade über die Ladentheke geht, verfügen die Verpackungen außerdem über den heißbegehrten Datamatrix-Code.

Der Test

Die meisten Kamerapps moderner Smartphones sind in der Lage verschiedene optische Codes zu lesen.

Halte ich die Kamera auf die Verpackung, so wird der Datamatrix-Code gelesen (hier kann es passieren, dass der Barcode gelesen wird, eventuell muss man den Abdecken!). Es ergibt sich also folgender Block:
6472867 545S3 13916840 022942

Das große S im zweiten Block verrät uns, dass wir eine Figur haben, die in Tschechien für den europäischen Markt und Großbritannienhergestellt wurde.

Nun betrachten wir den ersten Zahlenblock: 6472867, ein Blick auf die Liste von Jay´s Brick Blog verrät uns nun, dass wir den Sprinter (col25-4) in der Verpackung haben werden.

Diese Methode ist aber vielleicht etwas umständlich und so dauerte es nur kurze Zeit, bis die ersten Apps soweit waren und die Figuren identifizieren konnten. Zum Ausprobieren habe ich Brick Search installiert und mich auf die Pirsch begeben.

Beim Starten der App wird die Funktion direkt erklärt

Brick Search ist eigentlich eine App, um seine Legosammlung zu verwalten, Wunschlisten zu erstellen und aktuelle Preise zu erfahren, ich habe nur das neue Feature getestet.

Das Scanergebniss

Auch die App bringt die selbe Minifigur hervor, so hieß es also die Packung aufreißen und nachschauen.

Wie erwartet, der Sprinter.

Um ein bisschen Nervenkitzel zu haben, habe ich auch eine Figur mit einem kleinen Datamatrix-Code gekauft, der für die Identifikation nicht funktioniert und nur auf mein Gehör geachtet, witzigerweise gabs den Sprinter direkt ein zweites Mal.

Jetzt kann es wenigstens ein Rennen geben

Fazit

In jeder Sammelserie sind Figuren enthalten, die ich cool finde, oder die meiner Stadt das gewisse Etwas leben einhauen. Mit 4€ ist eine solche Figur preislich auch noch okay, aber es wäre schon schön zu wissen, was man da kauft.

Häufig greife ich dabei auf Bricklink zurück und kaufe gezielt die Figuren, die mich interessieren, teilweise für weniger als 4€ teilweise aber auch für 7 oder 8€.

Das Ertasten der Blindbags hatte durchaus auch einen kleinen Unterhaltungswert, der jetzt natürlich verloren gegangen ist. Das Scannen der Datamatrix ist eine schöne Variante, gezielt die Figuren zu bekommen, die man sucht und sie für den normalen Preis zu bekommen, damit könnte sich das also durchaus lohnen.

Spannend bleibt die Frage, ob Lego hier reagieren wird und solche „Schwachstellen“ schließt, oder ob es aus produktionstechnischer Sicht gar nicht anders geht und man immer wieder die Figuren identifizieren werden können wird.

Tags: , ,

Schreibe einen Kommentar